Die Geschichte des Kredits
14. Januar 2019Kleinkredit – Was ist das überhaupt?
14. Januar 2019Was ist ein Dispokredit eigentlich?
Ein Dispokredit, genauer ein Dispositionskredit wird von den meisten Banken eingeräumt, sobald regelmäßig Einkommen auf das Girokonto fließt. Unter regelmäßigem Einkommen verstehen sich Einnahmen wie ein monatliches Gehalt, auch Auszubildende erhalten oft schon einen Dispokredit, sobald sie 18 Jahre alt sind. Zum regelmäßigen Einkommen zählen aber keine Einnahmen wie Arbeitslosengeld oder Hartz 4, auch Kindergeld ist kein regelmäßiges Einkommen.
Warum zählt das nicht?
Weil diese Gelder nicht pfändbar sind. Die Banken können sie, sollte es einen Kündigungsgrund für das Konto geben, nicht einbehalten. Daher wird ein Dispokredit nur Bankkunden gegeben, die ein regelmäßiges Einkommen vorweisen können.
Wie hoch ist der Dispokreditrahmen?
Das kommt auf die Bank an. Üblich ist meist eine Höhe von bis zu 3 Monatsgehältern.
Habe ich ein Recht auf einen Dispokredit?
Es kommt auf die Bonität an, wobei beim Dispokredit die Prüfung nicht ganz so streng ausfällt, wie bei regulären Krediten, ein Dispokredit wird zumeist einfacher vergeben.
Was ist der Unterschied zu einem normalen Kredit?
Anders als beim normalen Kredit wird keine monatliche Rate vereinbart. Allerdings sollte man aufpassen, dass man den Dispokredit nicht ständig verwendet. Die Zinsen sind um ein vielfaches höher und werden einmal im Quartal berechnet.
Also sollte ich lieber einen normalen Kredit beantragen, wenn ich Geld benötige?
Der Dispokredit ist für eine kurzfristige Überbrückung gedacht, nicht um ein Konto dauerhaft im Minus zu halten. Daher ja, wenn Sie eine Anschaffung tätigen müssen, wie neue Haushaltsgeräte oder gar ein neues Auto, ist ein Ratenkredit die bessere Wahl.
Darf ich einen Dispokredit auch überziehen?
Bei vielen Banken ist das möglich, allerdings ist der Überziehungszins oft nochmals um ein vielfaches höher. Also lieber vermeiden, das Konto auszureizen und sogar noch zu überziehen!
Kann mir die Bank einen Dispokredit auch einfach wieder streichen, bzw. kündigen?
Das kann schneller gehen, als einem lieb ist. Wenn Sie beispielsweise Ihren Job verlieren, merkt das Bank System schnell, das keine regelmäßigen Einkünfte mehr auf dem Konto landen und die Bank kann daher den Dispokredit tatsächlich kündigen. Dann wird die ganze Summe oft auf einmal fällig, zahlbar meist innerhalb eines Monats. Schon alleine deshalb sollte man den Dispokredit niemals vollständig ausnutzen! Denn im Falle der Arbeitslosigkeit kann dann meistens auch kein Kredit gewährt werden, der den Dispokredit ausgleichen könnte.
Also ist ein Dispokredit etwas Schlechtes?
Nein, natürlich nicht. Man sollte ihn als einen Notgroschen sehen und nicht als dauerhafte Finanzquelle. Wenn Sie beispielsweise in einem Monat eine fällige Autoreparatur tätigen müssen, Ihr Gehalt dafür abzüglich Ihrer Lebenskosten nicht ausreicht, dann kann man sich schon daran bedienen. Man sollte aber Sorge tragen, dass dieses Minus so schnell wie möglich wieder ausgeglichen wird, schon alleine, um bei der nächsten Quartalsabrechnung nicht Zinsen zahlen zu müssen, die je nach Höhe des Dispokredits schon hoch zu Buche schlagen können.
Was ist mit Gebühren, darf die Bank für die Einräumung oder Überziehung eines Dispokredits Gebühren verlangen?
Nein. Banken dürfen keine Bearbeitungsgebühren verlangen, das ist unzulässig. Auch eine entsprechende Klausel in den AGBs Ihrer Bank ist ungültig. Ebenso dürfen Banken keine Mindestgebühren verlangen, wenn Sie Ihr Konto kurzfristig überziehen.
Was ist die bessere Alternative für einen Dispokredit?
Eine Kreditkarte oder ein Rahmenkredit. Die Zinskonditionen sind einfach besser. Welche Bank oder welche Kreditkarte die besseren Konditionen hat, zeigt Ihnen ein Vergleich.
Aber ich brauche immer nur den Dispokredit, keine zusätzlichen Kredite?
Wenn Sie tatsächlich meistens nur kurzfristig ein bisschen Geld benötigen und Ihr Konto immer schnell wieder ausgleichen können, Sie aber mit den Zinsbedingungen Ihrer Bank unzufrieden sind, sehen Sie sich nach einem Girokonto um, welches bessere Dispokredit Zinsen bietet.
Ich schaffe es gar nicht mehr aus dem Dispokredit zu kommen, was jetzt?
Versuchen Sie, umzuschulden. Schließen Sie lieber einen günstigen Ratenkredit ab, mit Ihren Ausgaben angepassten Raten und lassen Sie Ihren Dispo gleichzeitig herunterstufen! Sonst laufen Sie Gefahr, zusätzlich zu Ihrem neuen Kredit doch wieder ins Minus zu rutschen. Rechnen Sie großzügig, also die Summe, die sie für den Ausgleich Ihres Dispokredits benötigen + ein gutes Finanzpolster, welches Ihnen ein dauerhaftes Plus bescheren kann. Zu überlegen wäre hier auch, ob Sie nicht flexibel sparen möchten, oder gar ein Tagesgeldkonto eröffnen. Alles ist besser, als ein Konto, welches dauerhaft in den roten Zahlen steckt.
Schwierige Situation: Dispo wurde gekündigt, Umschuldung gar nicht möglich. Kann mir das Konto gekündigt werden?
Gerade durch Arbeitslosigkeit kann das schnell gehen. Aber viele Banken sind hier mit einer Ratenzahlung einverstanden. Das bedeutet: Jeden Monat wird von Ihren Eingängen eine abgestimmte Rate rein zur Abzahlung des Dispokredits verwendet. Beispiel: Sie hatten einen Dispokreditrahmen in Höhe von 3000 Euro. Dieser wird gekündigt, Sie vereinbaren aber eine Rückzahlung von 100 Euro im Monat. So werden jeden Monat automatisch diese 100 Euro einbehalten, so dass zu Beginn des nächsten Monats 100 Euro eingezogen werden und Ihr Dispokredit dann bei 2900 Euro steht.
Nachteil bei dieser Form: Es werden dennoch noch am Ende jeden Quartals die jeweiligen Dispokredit Zinsen fällig. Versuchen Sie, ob Sie den Dispokredit nicht anderweitig ausgleichen können? Haben Sie noch einen Bausparvertrag, oder ein Sparbuch, welches Sie zur Deckung verwenden können? Kann die Familie aushelfen? Ziel muss sein, den teuren Dispokredit so schnell wie möglich abzuzahlen! Je eher, desto besser.
Fazit: Ein Dispokredit ist eine prima Sache, wenn er nur kurzfristig verwendet wird. Wenn Ihr Konto länger im Minus wird, wird es erstens richtig teuer und zweitens, wird es immer schwieriger, diesen abzubezahlen. Gewöhnen Sie sich daher an, wenn der Dispokredit benutzt wird, diesen so schnell wie irgend möglich immer wieder auszugleichen. Man weiß nie, was kommt, daher lieber auf Nummer sicher gehen und im Fall der Fälle, beispielsweise einer Arbeitslosigkeit, ein ausgeglichenes Konto zu besitzen.
Wenn Sie gerade ein neues Girokonto eröffnen möchten, achten Sie von Anfang an auf die Konditionen bei einem Dispokredit. Allem voran der Zinssatz ist hier wichtig. Diese variieren von Bank zu Bank sehr stark. Kurzfristig gesehen: Eine gute Überbrückungsmöglichkeit, auf lange Sicht ist aber im Bedarfsfall immer ein Ratenkredit die bessere Alternative.