Kredite für Rentner
14. Januar 2019Wer einen Kredit beantragt und auch ausgezahlt bekommen hat, ist natürlich auch willig, diesen zu bedienen. Aber es kann jedem passieren, dass er unverschuldet in finanzielle Not kommt, dass er seine Verbindlichkeiten einfach nicht mehr bedienen kann, selbst wenn er es möchte. Das kann durch eine Trennung vom Ehepartner geschehen, der Job kann verloren werden, es gibt viele Situationen, die einen plötzlich in Not stürzen. Und dann ist guter Rat teuer. Was kann man machen, wenn man seinen Kredit nicht mehr bedienen kann? Eine Rate geht nicht, die nächste vielleicht auch nicht, was macht man da?
Kann man mit den Raten aussetzen, geht das?
Es geht schon, aber wirkt sich meist immer negativ auf die Bonität aus. Das sollte man wissen. Es ist immer das Beste, wenn ein Kredit einfach weitergezahlt werden kann. Aber wenn dies, aus welchen Gründen auch immer, einfach nicht möglich ist, kann man bei seiner Bank eine Stundung beantragen. Wichtig hierbei: Nicht zu lange warten! Wenn Sie beispielsweise heute schon wissen, dass Sie im nächsten Monat ihren Kredit nicht bedienen können, dann wenden Sie sich baldmöglichst an Ihr Kreditinstitut und lassen sich beraten. Melden macht frei, sagt man, das gilt vor allem, wenn man in Engpässe kommt. Nicht erst warten, bis die Erinnerung ins Haus flattert. Die Bank besteht aus Menschen, aus Personen, die selbst im Leben stehen und sicher Verständnis zeigen werden, wenn es mal nicht so läuft, wie man erwartet. Aber sie müssen es wissen, ehe es zu spät ist. Sonst kann keiner mehr helfen.
Kann man schon vorher, also bereits bei der Beantragung eine Ratenpause vereinbaren, bzw. mit einkalkulieren lassen?
Ja, viele Banken bieten inzwischen Kredite an, in denen die Möglichkeit besteht, mit einer oder mehreren Raten aussetzen zu können, sollte das nötig werden. Meistens muss hierfür aber mindestens das erste Jahr sauber monatlich bezahlt werden. Also nicht beim Kreditantrag bereits Ausfälle mit einberechnen, wenn es nicht sein muss. Einen Kredit bitte nur aufnehmen, wenn Sie von vornherein wissen, dass er bedient werden kann. Außer, es kommt dann tatsächlich mittendrin zum Engpass.
Aber wie läuft das dann mit dem aussetzen, muss ich hier dann mehr bezahlen?
Im Kreditvertrag ist das von vornherein geregelt, lassen Sie sich sicherheitshalber vor dem Abschluss diesbezüglich beraten. Klar, dass hier dann auch zusätzliche Kosten anfallen werden. Auch eine Bearbeitungsgebühr kann dann entstehen, welche normalerweise ja nicht fällig wird. Klar ist auch, aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Die Laufzeit verschiebt sich nach hinten. Auch das sollte man mit einberechnen.
Nun kann ich doch länger nicht bezahlen. Was jetzt?
Wenn der Engpass länger anhält, eine einmalige Aussetzung der Rate einfach nicht ausreicht, sollte man sich mit der Bank zusammensetzen und gemeinsam nach Lösungen suchen. Eine Ratenreduzierung ist meist möglich, vor allem, wenn der Kredit schon über mehrere Monate, bzw. Jahre läuft.
Aber was passiert, wenn ich mich nicht bei der Bank melde?
Dann kommt man automatisch in den Ratenverzug. Dieser ist auf jeden Fall zu vermeiden, weil ein Ratenverzug praktisch immer einen negativen Schufa Eintrag zu Folge hat. Denn die Schufa ist nicht nur für die Genehmigung des Kredits zuständig, sie überwacht auch, ob die Raten eines Schuldners zuverlässig bedient werden.
Zusätzlich fallen Mahnkosten an, die Gefahr, dass der Kredit gekündigt wird und somit die komplette, noch ausstehende Summe zur Zahlung fällig wird, ist sehr hoch! Nach 3 erhaltenen Mahnungen kann die Bank den Kredit kündigen und wird diesen automatisch an ein Inkassounternehmen weiterleiten, man landet auf jeden Fall in der Zwangsvollstreckung. Dann wird es richtig schmerzhaft, das sollte man vermeiden.
Wie kann ich das alles vermeiden, ich kann doch nichts für meinen finanziellen Engpass?
Es kann jeder in Not kommen. Aber sich dann weg zu ducken, sich nicht zu melden, die Mahnungen abzuwarten ist der denkbar schlechteste Weg. Es muss wirklich vermieden werden, ungemeldet in Verzug zu geraten. Sonst ist die negativ Spirale kaum noch aufzuhalten. Fragen Sie nach einer Ratenpause. Rechnen Sie mit Ihrer Bank nach, ob eine Ratenreduzierung möglich ist. All das kann man versuchen, ohne Probleme zu bekommen. Jede gute Bank wird mit Ihnen gemeinsam versuchen, eine gute Lösung zu finden, bis Ihr finanzieller Engpass überwunden ist.
Die Bank kann oder will mir nicht helfen. Was habe ich noch für Möglichkeiten?
Niemand muss sich schämen, wenn er in finanzielle Not gerät. Sehen Sie sich in Ihrem Bekanntenkreis um. Gibt es jemanden, der sogar Ihnen noch Geld schuldet? Kann Ihnen jemand kurzfristig oder auch längerfristig unter die Arme greifen? Wie sieht es mit der Familie aus? Großeltern, Eltern, Geschwister? Setzen Sie sich mit ihnen zusammen und fragen Sie, ob diese ihnen helfen können! Sie sind sicher auch bereit, wenn es Ihnen wieder besser geht, Ihren Freunden oder der Familie aus der Klemme zu helfen. Falsche Scheu ist immer der falsche Weg und hilft niemandem.
Wenn gar nichts mehr geht, dann kann Ihnen immer noch die Schuldnerberatung helfen. Lassen Sie sich beraten. Aber meistens sind die Banken selbst die besten Ansprechpartner und finden eine Lösung. Lassen Sie nichts unversucht, suchen Sie mit der Bank, der Familie, Freunden, nach Lösungen, damit Sie schnell wieder auf die Beine kommen, ohne den üblen Finanzdruck im Rücken und nicht noch krank werden vor Geldsorgen. Das muss nicht so weit kommen. Sie sind nicht die erste Person, die in Not gerät und werden ganz sicher nicht die letzte sein. Nur reden wird keiner so einfach darüber. Also machen Sie sich selbst keine Vorwürfe und setzen Sie sich nicht selbst unter Druck.